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Bekämpfung der Geldautomatensprengungen höchste Priorität

Mit immer neuer Technik versuchen sich die Banken gegen die professionellen Banden von Geldautomatensprengern zu wappnen. Dazu werden Millionenbeträge in die Hand genommen.
Geldautomatensprengung
Ein zerstörter Geldautomat. © Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Die rheinland-pfälzischen Sicherheitsbehörden wollen den Kampf gegen die Geldautomatensprenger verschärfen. «Für mich hat die Bekämpfung der Geldautomatensprengungen höchste Priorität, da im schlimmsten Fall der eingesetzte Sprengstoff eine tödliche Waffe für Unbeteiligte darstellt», sagte der Präsident des Landeskriminalamtes (LKA), Mario Germano, am Donnerstag in Worms. Die Polizei schöpfe daher alle präventiven wie repressiven Maßnahmen aus und forciert die länderübergreifende Zusammenarbeit.

Der LKA-Präsident sprach von sehr professionellen Täterstrukturen, die oftmals mit sehr starkem Sprengstoff operierten. Die Tatverdächtigen kämen vor allem aus den Niederlanden nach Rheinland-Pfalz. Teils gebe es aber auch Banden aus Osteuropa, berichtete Germano.

Die Dynamik der Fallzahlen bei den Angriffen auf Geldautomaten seien in Rheinland-Pfalz zwar eingebremst, aber immer noch zu hoch, erklärte Innenminister Michael Ebling (SPD). Im laufenden Jahr wurden nach seinen Angaben bislang 42 Geldautomatensprengungen oder Sprengversuche im Land registriert. Im Vorjahr habe es insgesamt 56 Fälle, im Jahr 2021 in Rheinland-Pfalz 23 Fälle und 2020 35 Fälle gegeben.

Jeder einzelne Fall gefährde Leben und Gesundheit von Unbeteiligten sowie Einsatzkräften und verursache teils immense Sachschäden, betonte der Innenminister. «Einsatz und Fahndung haben wir auf Seiten der Polizei deshalb noch einmal deutlich intensiviert und seit Mitte Februar rund 400 Maßnahmen alleine im Kontext von Geldautomatensprengungen durchgeführt.»

Diese Einsatzplanung zeige bereits Erfolge. So konnten etwa nach Angaben des Innenministers im März nach einer Sprengung in Ludwigshafen zwei Tatverdächtige festgenommen werden. Von 2017 bis Mitte Oktober 2023 seien insgesamt 90 Tatverdächtige bei diesen Delikten ermittelt worden, berichtete Ebling.

Zum Verhindern dieser Straftaten habe der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz Präventionsmaßnahmen ergriffen, berichtete Präsident Thomas Hirsch. «Der in der Kooperationsvereinbarung von Februar 2023 vereinbarte Maßnahmen-Mix aus Nachtschließungen, Reduktion des Bargeldbestands und Einbau intelligenter Bargeld-Neutralisierungssysteme wie zum Beispiel Einfärbesysteme zeigen Wirkung.» Die vereitelten Angriffe auf Geldautomaten ließen sich auch auf die Nachrüstung der Automaten und der Selbstbedienungsfoyers zurückführen.

Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz hätten bislang 12,5 Millionen Euro in die Sicherung ihrer Geldautomaten investiert, teilte der Präsident mit. Diverse weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Standort- und Automatensicherheit seien geplant. Bis Ende des Jahres sollen insgesamt 2700 Maßnahmen umgesetzt sein. «Unser Ziel ist es, den Tatanreiz von vornherein zu nehmen.» Hirsch sprach aber insgesamt von einer belastenden Situation für die Sparkassen.

Die Risikoeinschätzung durch das Landeskriminalamt sei für die Geldinstitute die Grundlage für Neuanschaffungen und Nachrüstungen, erklärte Marcus Walden, Vorstandsvorsitzender der Rheinhessen Sparkasse. «Das ist immer ein permanenter Prozess, hier neueste Erkenntnisse in Maßnahmen umzusetzen.» Die Wirksamkeit zeige sich bei vereitelten Angriffen. «Wir werden weiterhin alles tun und dazu auch jeweils neueste Sicherheitstechnik einsetzen, um potenzielle Täter abzuschrecken.» Dazu gehört etwa der Einbau von Einfärbesystemen in den Geldautomaten, die eine mögliche Beute unbrauchbar machen.

Seit der Unterzeichnung der gemeinsamen Kooperationsvereinbarung der rheinland-pfälzischen Bankenverbände mit den Sicherheitsbehörden des Landes wurden von den Bank- und Kreditinstituten gemeinsam mit den regionalen Polizeipräsidien Standort- und Sicherungsdaten von 2274 Geldautomaten erhoben, die durch das LKA zusammengeführt werden. Zu allen bis Mitte Juni gemeldeten Automaten habe das LKA den Banken bereits eine Risikoeinschätzung zurückgemeldet, berichteten die Experten. Der Informationsfluss bestehe fortlaufend.

© dpa
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